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Anteilnahme der Soldaten am Familienleben in Feldpostbriefen des Ersten Weltkriegs. Getrennt und doch beisammen

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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Zeitalter Weltkriege, Note: 1, 3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Hausarbeit widmet sich der Männer- und Vaterrolle im Spiegel von Feldpostbriefen. Gegenstand der Betrachtung sind ausschließlich Familien mit noch minderjährigen Kindern und um ein möglichst breites gesellschaftliches Abbild zu erlangen, wird die Korrespondenz verschiedener Familien beschränkt auf die Sicht des Vaters, mit einbezogen. Um sich der Antwort auf diese Fragestellung anzunähern, wird zunächst die Bedeutung von Feldpostbriefen während des Ersten Weltkrieges und als Quelle für die Forschung eruiert. Als einziges Kommunikationsmittel zwischen Heimat und Front fungierten die Briefe als "support unit" für die Familie. Wie gestaltete sich der Inhalt von Feldpostbriefen? Was konnte der schriftliche Austausch leisten und wo lagen die Grenzen dieses Mediums?Im Verlauf des Ersten Weltkriegs wurden auf deutscher Seite über 13 Millionen Soldaten in den Krieg eingezogen, darunter viele Familienväter. Durch die Abwesenheit der Männer veränderte sich die Familienstruktur für Mütter und Kinder grundlegend. Die Mehrbelastung für Mütter, die neben der Kindererziehung nun auch für den Lebensunterhalt und die Lebensmittelbeschaffung verantwortlich waren, wird häufig in Forschungsarbeiten thematisiert. Jüngere Beiträge widmen sich insbesondere den Kriegserfahrungen von Kindern und ihrer Wahrnehmung der elterlichen Rolle innerhalb der "Soldatenfamilie". Auch die Auswirkungen vaterlosen Aufwachsens für Kinder und daraus resultierende generationelle Langzeitauswirkungen waren Gegenstand von Forschungsbeiträgen. Immer wieder wird die These aufgestellt, dass die Familie für Väter nur ein "Nebenschauplatz" gewesen sei und die lange Trennung durch den Krieg zur gegenseitigen Entfremdung von ehelich-familiären Beziehungen geführt hätte.Doch trotz der oft sehr großen räumlichen Distanz zwischen Heimat und Front waren Väter nicht vollkommen aus dem Familienalltag verschwunden. Von der Front aus standen sie mittels Feldpostbriefen in Kontakt mit ihren Familien und übten weiterhin ehelichen und väterlichen Einfluss aus. Die erzieherischen Ansprüche der Väter standen vereinzelt schon in der Betrachtung. Jedoch fehlt ein Gesamtüberblick darüber, wie Väter von der Front aus noch Einfluss auf ihre Familie nahmen und versuchten, ihrer Rolle als Vater und Ehemann gerecht zu werden.
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