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Der Große Riss

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Inhalt/Inhaltsverzeichnis: Die Corona-Pandemie hat unsere Gesellschaft in eine mehrfache Krise gestürzt - in eine Gesundheitskrise, in eine Wirtschaftskrise, in eine Sozial- und Politikkrise, also in eine Systemkrise. Diese lässt sich jedoch nur verstehen, wenn auf die Jahrzehnte zurückgeschaut wird, die der Pandemie vorangegangen sind. Dort stoßen wir auf eine zunehmend zerrissene, sozial destabilisierte Gesellschaft, die sich in einem Zustand kollektiver Erschöpfung befindet, nachdem sie alle Geschwindigkeitsrekorde gebrochen hat, aber über keinerlei positive Perspektive mehr verfügt. Sie leidet an sozialer Ignoranz und Zukunftsblindheit. Der plötzliche Stillstand - der Lockdown - versetzte sie in eine Schockstarre, die alsbald einer nervösen Unruhe wich und erhebliche Turbulenzen hervorrief. In einer solchen Situation wird nach schnellen Diagnosen gefahndet und werden wohlfeile Therapieangebote verabreicht. Auf der einen Seite befinden sich die Apokalyptiker verschiedener Couleur, welche die Pandemie als willkommenes Gericht über die Verderbtheit der Moderne auffassen. An einer Lösung der Probleme sind sie nicht interessiert, denn ihnen ist das System egal. Ihnen gegenüber stehen die Befürworter einer schnellen Rückkehr zum "Status ante", zur Normalität, wie wir sie kannten. Sie betrachten die Pandemie als ein trauriges Intermezzo, das uns jedoch nicht davon abhalten wird, unsere Lebensweise unangetastet zu lassen. Beide Haltungen sind veränderungsresistent. Es kommt aber darauf an, die Nervosität und das Unbehagen, das unsere Gesellschaft erfasst hat, genauer unter die Lupe zu nehmen. "Corona" ist wie ein Brennglas, das uns die Dinge schärfer sehen lässt, aber zugleich verursacht die Pandemie mittelschwere bis starke Beben in verschiedenen Bereichen des Zusammenlebens. Das Virus wird als eine Anfechtung erlebt, als die Durchkreuzung eines Lebensstils, der zur zweiten Natur geworden war. Bis in die innersten Gefilde der Demokratie reichen die Verwerfungen. Grundrechte und ihre Auslegung stehen zur Disposition. Aber wie geht es - verantwortungsvoll - weiter? Der US-amerikanische Politikwissenschaftler und Agrarökonom James C. Scott hat vor kurzem in seinem Buch über "Die Mühlen der Zivilisation" eine alternative Sicht auf die Zivilisationsgeschichte vorgeschlagen. Das Klischee dieser Geschichte lautet, dass sie mit der Sesshaftigkeit ihren Anfang nahm, nachdem die nomadische Lebensform, die der "Barbaren", verabschiedet worden war. Die Domestizierung - das Häuslich-Werden - ging jedoch mit erheblichen Kosten einher: mit der Errichtung politischer Herrschaft und nicht zuletzt mit einer Kolonisierung der Umwelt, mit ökologischen Interventionen, die ihrerseits immer wieder zu viralen Krisen führten. Die "Barbaren" dagegen waren in der Lage, in flachen Hierarchien zu leben und in einem resonanten und schonenden Verhältnis zur Umgebung. Sie könnten als das frühe Modell einer resilienten Lebensform gelten, als eine "Kultur der Provisiorien", die uns auch heute noch zu inspirieren vermag. Programmatische Vorschläge zu einer Umbettung unserer Gesellschaft in eine solche Richtung dürfen wir nicht scheuen, nicht übergehen. Inhaltsverzeichnis: Teil I: Wie wir wurden, was wir sind. 1. Versuch einer Einbettung 2. Auf der Überholspur 3. Spaltungsindizien 4. Zur Sozialgenese einer zerrissenen Gesellschaft Teil II: Die Stolpernde Gesellschaft 1. Das kränkende Virus 2. Verstrickt in Metaphern 3. Der Ausnahmezustand als Alltag 4. Eine Katastrophe in Echtzeit 5. Rasender Stillstand 6. Konkurrierende Wahrheiten 7. Gewissheitswünsche 8. Soziale Erschöpfung 9. Die Verwundbarkeit unseres Zusammenlebens Teil III: Lob der Provisiorien 1. Resilienz und Rückkehr zum menschlichen Maß 2. Rehabilitierung der öffentlichen Güter 3. Ein Gesundheitsvertrag 4. Politik der Lebensbedingungen 5. Nach Corona
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

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