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Die Absicherung der medizinischen Versorgung von Untersuchungsgefangenen am Beispiel der MfS-Bezirksverwaltung Rostock
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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Medizin - Gesundheitswesen, Public Health, , Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist die Absicherung der medizinischen Versorgung der Untersuchungsgefangenen der MfS Bezirksverwaltung Rostock. Dies war Aufgabe des Zentralen Medizinischen Dienstes (ZMD) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) Rostock. Das Ziel der Arbeit besteht in der Darstellung der gesetzlichen Grundlagen, ihrer praktischen Anwendung und Analyse. Neben dem Aufbau und der Personalstruktur des ZMD sind die alltäglichen Haftbedingungen und die sich daraus ergebenden Problemfelder für die medizinische Versorgung Schwerpunkt der Untersuchung. War die Organisation des Medizinischen Dienstes geeignet, die erforderlichen Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit der Inhaftierten zu gewährleisten? Welche Qualifikation und Struktur hatte das medizinische Personal? Gab es Widersprüche zwischen den schriftlichen Leitlinien und der tatsächlichen Ausführung? Welche psychischen Auswirkungen hatte die regelhaft angeordnete Einzelhaft im Ermittlungsverfahren? Darüber hinaus werden Arretierung und als drastische Folge Suizid geschildert. Schließlich soll beispielhaft die Motivation der ärztlichen Mitarbeiter von Ärzten zur Mitarbeit im Medizinischen Dienst des MfS betrachtet werden. Im Sinne eines Fazits soll geklärt werden, ob die medizinische Versorgung nach den vorliegenden Akten Teil des Repressionsapparates oder sachgerechte Medizin unter Haftbedingungen war.Die Arbeit stützt sich auf Auszüge aus Gesundheitsunterlagen, die bei Auflösung der Bezirksverwaltung Rostock alphabetisch geordnet übernommen werden konnten. Die Unterlagen des Medizinischen Dienstes der Bezirksverwaltung Rostock des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) waren im Dezember 2016 zu 100% erschlossen und hatten einen Umfang von 20 laufenden Metern. Sie beinhalteten sowohl Unterlagen zur Sicherung der medizinischen Versorgung der Mitarbeiter als auch die medizinische Betreuung von Inhaftierten der Untersuchungshaftanstalt. Aus diesem voluminösen Pool an Quellen wurden 9 Jahrgänge der Krankenbücher mit 183 Fällen der Abteilung XIV des Medizinischen Dienstes auf Auffälligkeiten stichprobenartig durchgesehen. Erfasst wurden die Gesundheitsbücher, Röntgenaufnahmen, Untersuchungsbefunde, fachärztliche Gutachten und Gesundheitsunterlagen der Inhaftierten. Akten der Personalstruktur des Medizinischen Dienstes wurden herangezogen, ebenso Anwerbungsunterlagen zur Mitarbeit von Ärzten.
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