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Die zusammengekittete Existenz
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, 7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur und Medien), Sprache: Deutsch, Abstract: "Tatsache ist, daß ich in einem gewissen Moment meines Lebens Neugier auf meine Kindheit verspürte. Ich sagte mir: "Ich habe nicht mehr so lange zu Leben. Wieso nicht versuchen, mein
Leben bis zum Alter von neunzehn aufzuschreiben? Nicht so, wie es in Wirklichkeit war - Objektivität gibt es nicht - sondern so wie ich es heute sehe."
Als Thomas Bernhard (1931-1989) dieses Interview gegeben hat, lag seine fünfbändige Autobiographie, veröffentlicht zwischen 1975-1982, bereits vollständig vor. Die vorliegende Arbeit macht sich die Untersuchung zum Gegenstand, inwieweit die
autobiographischen Schriften Bernhards einem artifiziellen Gestaltungswillen unterliegen und ob sie sich von dem fiktionalen Werk des Autors überhaupt unterscheiden lassen. Dazu ist es nützlich erst einmal einen historischen Überblick über
die Autobiographieforschung und ihre Erkenntnisse bis in die heutige Zeit zu geben, um von hier aus am Beispiel Thomas Bernhards Strukturmerkmale moderner Autobiographik aufzuzeigen. Der Punkt 2.3 wird dann die Rezeptionsliteratur, welche anlässlich der jeweiligen Veröffentlichung eines autobiographischen Bandes erschienen ist, in den Blick nehmen, da sich vor allem nach dem Erscheinen des ersten Bandes "Die
Ursache" die Ansicht verbreitete, man könne die Autobiographie als Schlüssel zu Bernhards restlichem Werk lesen. Unter Punkt 3 der Arbeit soll untersucht werden, inwiefern Bernhards Autobiographie nach künstlerisch-ästhetischen Gesichtspunkten
geformt wurde, wobei auf einzelne Erzählinhalte eingegangen wird, die nicht nur die Autobiographie prägen, sondern das gesamte OEuvre Bernhards. Der vierte Punkt hat den Begriff der Intertextualität zum Gegenstand, da sich bei einer näheren
Untersuchung auch hier die artifizielle Arbeitsweise des Autors offenbart. Zu diesem Zweck wird, vor allem im Falle Sartres und Valérys, ein gegenüberstellendes Verfahren von Zitaten gewählt, welches verdeutlichen soll, wie sehr die Autobiographie Bernhards
den autobiographischen Schriften Sartres Die Wörter und dem fiktionalen Text Monsieur Teste von Valéry verhaftet ist.
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