- Start
- Kants Theorie der Selbstsetzung
Kants Theorie der Selbstsetzung
Angebote / Angebote:
Das ursprüngliche Programm der kantischen Philosophie besteht
darin, eine metaphysica cum geometria iuncta zu etablieren, um die
Erkenntnis der Natur zu begründen. Später entwickelt Kant in der
Kritik der reinen Vernunft (KrV) die transzendentale Begründung der
Erkenntnis als Theorie der Selbstsetzung. Aber die KrV macht eher
eine methodologische Abhandlung als ein Werk von metaphysischem
Inhalt aus. In diesem Sinne erreicht die KrV eine Erkenntnismethode,
die auf der Unterscheidung zwischen Erscheinungen und Dingen an
sich beruht. In Bezug auf den inneren Mechanismus der Subjektivität
bietet die KrV auch ein epigenetisches Modell an, mit dem sich das
Subjekt in die Bewegung der Selbstaffektion setzt. Diese Art der Selbstsetzung
beruht jedoch nur auf der Form und nicht auf der Materie der
Erkenntnis. Um die materielle Selbstsetzung zu festigen, muss Kant
das Postulat einer transzendentalen Materie festlegen, das in der Lage
ist, die kategorialen Bestimmungen der empirischen Materie zu erklären.
Dieses Postulat wird nur im Opus postumum als Äther angeboten.
Neben der Lösung schwerwiegender Probleme der KrV, gelingt es mit
dem Ätherbegriff, das ursprüngliche Programm Kants zu vollenden,
indem Kant den epigenetischen Mechanismus der Subjektivität auf die
Materie projiziert.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen