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ZURÜCK AUS DER HEIMAT IN DER FREMDE

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Ich bin nicht unter einem glücklichen Stern geboren. Im Frühjahr 1945, der Zweite Weltkrieg war noch nicht zu Ende, hat mir meine Mama in Eilenburg bei Leipzig das Leben geschenkt. Gerade einmal fünf Monate danach wurde ich mit Mama, ihren zwei Schwestern und meinen zwei Brüdern sowie auch einigen Hunderttausend meiner Landsleute sechs Tausend km nach Osten, ins russische Ostsibirien, hingebracht, das heißt Deportiert. Die meisten ohne Russisch- und Ortskenntnisse. Es waren überwiegend Frauen ohne Männer, Kinder ohne Väter. Zur gleichen Zeit befand sich mein Vater fünf Tausend km noch weiter, nordöstlich von uns entfernt, als Kriegsgefangener in den Goldminen. Ich traf ihn zum ersten Mal als ich acht Jahre alt war. Zu meiner Zeit und noch viel früher, waren es Verbannungsorte für Verbrecher aller Art, auch Staatsgegner. Waren wir das auch? Wir alle sind Nachkommen der deutschen Volksgemeinschaft, die vor über 200 Jahren ihre Kolonien im Russischen Reich gegründet und zu Wohlstand gebracht hatten. Durch das Ungewitter des 20ten Jahrhunderts wurde alles zerstört. Wir wurden gejagt, verfolgt. Richtsichtlos hat die herrschende Macht Menschen in die ungewöhnlichen geographischen Gegenden mit extremen klimatischen Bedingungen, fremder Moral, in die Recht- und Perspektivlosigkeit umgesiedelt. Um uns aus persönlicher Erfahrung geht es in diesem Buch. Wir Jüngeren, ich selbst, wuchsen in das System hinein. Die Erziehung folgte nach den herrschenden kommunistischen Kriterien. Das komplexe und vielfärbige Leben bestand keineswegs nur aus Kummer und Sorgen. Ich versuche auch die Vielfältigkeit, unseren Alltag, Bedürfnisse, Prioritäten ohne Vorurteile vorzutragen. Es war unser Leben. Wir waren jung, dynamisch, genossen und nutzten das Gute, was wir hatten. Entwickelten uns auf eigene Weise. In der Zeit transformierte sich die Welt., schrittweise auch das Land. Der Staat hat einige Einschränkungen aufgehoben. Einzelne von uns wurden erfolgreich, dürften letztlich studieren, weiterbilden. erhielten bessere berufliche Chancen. Das aber nur zögerlich, halbherzig. Das Leben, das System hat uns nichts geschenkt. Nach vielen Jahren der Zwangssiedlung wurde der Lebensbereich uns heimlich, die dort lebenden Menschen ins Herz gewachsen. Wir fanden gute Freunde. Doch wirkliche Heimat war es nie. Unser Nationalgefühl litt alle Jahre weiter. Wir strebten nach voller Freiheit, gleich unter Gleichen zu sein. All das, was uns lange Jahre vorbehalten war. Im Alter von 44 Jahre
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